Heute möchte ich gerne ihr 15 Gerüchte
rund ums Passivhaus und die Wahrheit zeichnen. Friedenauer Architekten, ein Büro von Appenweier, hat ein paar Wochen vorher mir zur eine Passiv-Haus Ausstellung im Ihre Büro eingeladen und da könnte ich viel neu Sagen lernen über diese Art von Konstruktion.
Hoy me gustaría contaros 15 rumores sobre la casa pasiva y lo que hay de cierto en ellos. Friedenauer Architekten, una oficina en Appenweier, Alemania, me ha invitado hace un par de semanas, a una exposición de sus proyectos de casa pasiva y allí pude aprender muchas cosas nuevas sobre esta forma de construcción.
Was wissen wir über die Passivhaus? Beginnen wir!
¿Qué sabemos de la casa-Pasiva? ¡Comenzamos!
1. "Im
Passivhaus darf man die Fenster nicht öffnen". Falsch oder Wahr?
En una casa pasiva no se deben abrir las ventanas. ¿Verdadero o falso?
Falsch! Und
auch das weit verbreitete Gerücht, dass man im Passivhaus die Fenster gar nicht
öffnen kann, ist absoluter Quatsch. Natürlich kann und darf man die Fenster
öffnen - wenn man das möchte. Aber wann öffnet man in einem konventionellen
Haus ein Fenster? Wenn man das Bedürfnis hat, verbrauchte gegen frische Luft
auszutauschen. Und dieses Bedürfnis gibt es im Passivhaus nicht mehr: Die
kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt für die richtige Menge Frischluft, rund um
die Uhr. Wer allerdings ein Fenster öffnen möchte, zum Beispiel um
Vogelgezwitscher zu hören, darf dies jederzeit tun, ohne die Energiebilanz
nennenswert zu verschlechtern. Wird im Winter ein zusätzliche Aufwand, die
einströmende kalte Luft zu erwärmen, im nicht messbaren Bereich. Im Sommer kann
eine längere Fensterlüftung auch im Passivhaus sinnvoll sein: Nachts oder am
frühen Morgen sorgt eine grosse Menge einströmender kühler Luft dafür, dass die
in Böden, Wänden oder Möbeln gespeicherte Wärme entleert wird.
Falso! y también el extendido rumor que dice que en una casa pasiva, no se deben abrir en absoluto las ventanas. Naturalmente que se pueden abrir si se quiere. Pero, ¿cuando abrimos las ventanas en una casa convencional? Cuando tenemos la exigencia o necesidad de renovar el aire. Y esa exigencia, no existe en una casa pasiva: El sistema de ventilación controlada, garantiza la correcta cantidad de aire fresco durante todo el día. Quien sin embargo quiera abrir una ventana, por ejemplo, para escuchar el canto de los pájaros, puede hacerlo en cualquier momento, sin deteriorar de forma apreciable, el balance energético. Si en invierno, calentar el aire frio entrante supone un esfuerzo extra, será en un rango practicamente inapreciable. En verano, puede una larga ventilación también ser util en la casa pasiva: Por las noches o temprano en la mañana, se garantiza una gran cantidad de aire fresco fluyendo que hace que se vacie el calor almacenado en suelos, paredes o muebles.
2. "Luftdichte Häuser sind ungesund"
Las casas herméticas son insanas.
Luftdichte
Häuser, die nicht "atmen" können, sind ungesund, das ist richtig:
Feuchte, CO2-haltige Luft kann nicht abtransportiert werden, sorgt für ungesundes
Wohnklima und führt im schlimmsten Fall zu Schimmelbefall. Das kann Ihnen im
Passivhaus jedoch niemals passieren, denn hier wird gründsätzlich eine
Lüftungsanlage eingebaut, die ganz automatisch und rund um die Uhr verbrauchte,
feuchte Luft nach aussen und frische Luft nach innen leitet. Durch die
Wärmerückgewinnung geschieht das fast ohne Wärmeverluste. Bei älteren Gebäuden,
die "atmen" und die verbrauchte Luft durch abgeben, verschwindet mit
der feucht- warmen Luft auch sehr viel Wärmeenergie. Das ist zwar nicht
ungesund, aber ärgerlich und teuer. Tatsächlich ungesund sind hingegen
Neubauten, die nach den gesetzlichen Mindeststandards gebaut werden und laut
Energieeinsparverordnung (EnEV) "dauerhaft luftdicht" ausgeführt sein
müssen: Wer hier nur auf Fensterlüftung setzt, hat bald ein Problem. In der
Luft sammelt sich Feuchtigkeit, verbrauchte Atemluft, Rauch, Schadstoffe, die
aus Möbeln und Teppichen ausdünsten, Kochgerüche usw. Wer das
alles mit Fensterlüftung entfernen möchte, müsste in der Theorie alle zwei bis
drei Stunden die gesamte Luft im Haus austauschen. Vorausgesetzt, man hat die
Möglichkeit, tatsächlich so häufig zu lüften, dann hat man immer noch das
Problem, alle zwei bis drei Stunden frische, aber kalte Luft auf Wohlfühltemperatur
erwärmen zu müssen. Und wer nicht alle zwei bis drei Stunden lüftet, lebt
tatsächlich ungesund.
Las casas herméticas, que no pueden "respirar" son insanas, es cierto: la humedad, el aire cargado de CO2 proporciona un entorno de vida poco saludable, y en el peor de los casos es causa de moho. Esto en una casa pasiva, no puede pasar jamás, porque aquí se instala un sistema de ventilación, que funciona automaticamente y durante todo el dia, y hace que el aire humedo se vaya hacia el exterior y el aire fresco entre. Mediante la recuperación de calor, esto ocurre casi sin perdidas de calor. En los edificios viejos, la "respiración" y la "exhalación" con el aire cálido húmedo, hace que desaparezca una gran cantidad de energía calorífica. Esto sin embargo, no es insano, pero si, molesto y caro. De hecho, poco saludables, sin embargo son los nuevos edificios que regidos por normas de standards minimos y de acuerdo con el Reglamento de ahorro energético deben construirse, como permanentemente hermeticos: aquí, quien se fia solo de la ventilación a traves de la ventana, tendrá un problema. En el aire, se almacena humedad, aire exhalado, humo, contaminantes, que se evaporan de muebles y alfombras, olores de cocina.. Quien quiera eliminar todo esto, solo a traves de la ventana, debe en teoría, abrirla para cambiar el aire, cada 2 o 3 horas. Asumiendo que pueda hacerlo, entonces todavía tiene otro problema, cada 2 o 3 horas, ha de calentar hasta una temperatura confortable, ese aire fresco sí, pero también frío. Y quien no ventila cada 2 o 3 horas en realidad, vive de forma poco sana.
3. In einem
Haus ohne Heizung friert man doch.
En una casa sin calefacción uno se congela.
Dass ein Passivhaus keine Heizung hat, stimmt
nicht. In jedem Passivhaus gibt es Möglichkeit, die Luft mit Hilfe ausgefeilter
Technik auf mindestens 20º C zu erwärmen.
Erzeugt wird die Wärme zum Beispiel von Wärmepumpen, Pelletöfen oder
Gasthermen. Im Haus verteilt wird sie über eine Flächenheizung (im Fussboden
oder in der Wand), über Heizkörper oder über die Lüftungsanlage. Tatsache ist,
dass die Heizung nur wenig zum Einsatz kommt, denn zum geringen Wärmeverlust
kommt hinzu, dass die Wärme von Sonneneinstrahlung, Herd, Bachofen, Fön,
Toaster, Duschwasser oder von Kerzen im Passivhaus wirklich eine Rolle spielt. Auch jeder
Bewohner oder Besucher zählt: Eine erwachsene Person hat durch ihre Körpewärme
eine "Heizleistung" von etwa 80 Watt, die sich zum Beispiel nach dem
Genuss von ein oder zwei Gläsern Wein auf 90-100 Watt erhöht. Dass im
Passivhaus niemand frieren muss, hat noch einen weiteren Grund: Die gefühlte
Temperatur in einem Raum setzt sich zusammen aus Lufttemperatur und
Oberflächentemperatur. Dünne, schlecht gedämmte Wände und konventionelle
Fenster strahlen bei niedrigen Aussentemperaturen Kälte ab und sorgen bei den
Bewohnern oft für ein Frösteln, obwohl die Luft eigentlich warm genug ist. Im
Passivhaus hingegen strahlen Wände und Fenster keine Kälte ab. Somit herrscht
ein sehr angenehmes, gleichmässiges Wohnklima, bei dem die Lufttemperatur sogar
ein oder zwei Grad niedriger sein kann, ohne dass die gefühlte Temperatur sich
ändert.
4. Im
Passivhaus zieht es wegen der Lüftung.
Nein, die
kontrollierte Wohnraumlüftung führt nicht zu Zugerscheinungen. Bei korrekt
eingestellter Luftwechselrate und einwandfrei funktionierender Technik ist der
Luftstrom allerhöchstens direkt am Lüftungsventil in der Wand oder der Decke
spürbar. Bei der Alternative zur Lüftungsanlage geht es hingegen richtig zugig
zu: Wer korrekt lüftet und alle zwei bis drei Stunden die Fenster öffnet, wird
zu Recht über Zugerscheinungen klagen.
5. Die
Lüftungsanlage im Passivhaus ist unhygienisch"
El sistema de ventilación en una casa pasiva es antihigiénico.
Eine
Lüftungsanlage darf auf keinen Fall mit einer Klimanlage verwechselt werden.
Das dort vorhandene Problem, dass Kondenswasser in den Leitungen zu Verkeimung
führen kann, gibt es bei der kontrollierten Wohnraumlüftung nicht: Hier bleiben
sämtliche Leitungen grundsätzlich trocken. Die einzige Verunreinigung, die im
Lauf der Zeit auftreten kann, ist die Ablagerung von Staub. Da die Aussenluft
jedoch mehrfach gefiltert wird, bevor sie ins Haus gelangt, ist das
Staubaufkommen in den Zuluftkanälen nicht besonders hoch. Etwas mehr Staub
lagert Raumluft Richtung Wärmetauscher geführt wird. Um das Gerät zu schützen,
werden auch hier wieder Filter eingesetzt. Darüber hinaus sind die
Lüftungsanlagen so konstruiert, dass sie bei Bedarf mithilfe spezieller
Rohrreiningussysteme von den Staubablagerungen befreit werden können.
6. Die
Lüftungsanlage sorgt für mehr Staub"
El sistema de ventilación produce más polvo.
Nein, tut
sie nicht. Im Gegenteil: Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung wird die
einströmende Frischluft gefiltert, wodurch Schwebestäube, Russpartikel, Pollen
und verschiedene Schadstoffe gar nicht erst ins Haus gelangen-übrigens ein
grosser Vorteil für Allergiker. Dadurch ist die Luft im Haus sauberer als bei
einer Lüftung mittels Fensteröffnung und enthält weniger Staubpartikel.
Vorhanden ist also nur "interner" Staub, der vor allem durch
Textilabrieb entsteht und von den Bewohnern und deren Gewohnheiten abhängig ist
und nicht von der Bauweise. Auch eine Verwirbelung des Staubs durch die
Lüftungsanlage ist bei einer korrekt eingestellten kontrollierten
Wohnraumlüftung nicht zu befürchten -bei Fensterlüftung hingegen schon.
7. Im
Passivhaus herrscht trockene Luft"
En una casa pasiva rige el aire seco.
In den
Wintermonaten besteht tatsächlich die Gefahr, dass die relative
Luftfeuchtigkeit im Passivhaus unter 30% r. F. sinkt. Aber wenn das passiert,
sinkt sie auch in jedem anderen Haus. Das liegt daran, dass durchs Lüften, egal
ob mit Lüftungsanlage oder durch Fensterlüftung, kalte Winterluft ins Haus
geholt wird. Kalte Luft kann viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme
Luft. Wird die feuchtigkeitsarme kalte Luft nun im Haus erwärmt, sinkt die
relative Luftfeuchte ab, das heisst, der vorhandene Feuchtigkeitsanteil ist in
der Relation zu der Feuchtigkeitsmenge, die die warme Luft theoretisch
aufnehmen könnte, sehr gering. Das Problem hat also eigentlich nichts mit der
Lüftungsanlage und dem Passivhaus an sich zu tun. Im Konventionell gebauten
Haus begegnet man dem Problem, indem man Wasserverdunster an die Heizkörper
hängt und nicht mehr so oft lüftet - was zu ganz anderen Problemen führen kann.
Im Passivhaus hingegen kann man das Problem mildern, indem man die
Luftwechselrate auf das hygienisch notwendige Mass beschränkt, was in jedem
perfekt ausgeführten Passivhaus möglich ist. Technisch wäre darüber hinaus auch
der Einsatz von Luftbefeuchtern oder von Feuchterückgewinnungsgeräten möglich.
8. Im
Schlafzimmer ist es zu warm.
En el dormitorio está demasiado caliente.
Wer nicht
gern in einem geheizten Zimmer schläft, sondern nachts frische Luft braucht,
ist im Passivhaus bestens aufgehoben: Die Lüftungsanlage sorgt rund um die Uhr
für Frischluftzufuhr. Lausig kalt wird es im Passivhaus - Schlafzimmer dabei
allerdings nicht, das ist richtig. Aber wer will das schon? Bewohner
konventioneller Häuser nehmen die Kälte notgedrungen in Kauf, weil ihnen im
Winter die Frischluftzufuhr durch das dauerhalft gekippte Fenster wichtiger ist
als eine angenehme Raumtemperatur. Und schon ist man beim Irrglauben, dass
frische Luft gleichbedeutend ist mit kalter Luft. Weit gefehlt: Auch an Tagen
mit 20º C Aussentemperatur empfinden wir die Luft als frisch. So etwa kann man
sich die frische Luft im Passivhaus das ganze Jahr über vorstellen. Fazit:
Frisch ist die Luft im Passivhaus-Schlafzimmer immer, aber eiskalt ist sie nie.
9. Im
Passivhaus kann man ersticken"
En una casa pasiva, uno puede sofocarse.
Ein
Passivhaus wird sehr dicht gebaut, um Wärmeverluste zu verhindern.
Sauerstoffmangel braucht aber niemand zu befürchten: Die Frischluftzufuhr
erfolgt rund um die Uhr über eine kontrollierte Wohnraumlüftung, wobei die
einströmende Aussenluft über einen Wärmetauscher die Wärme der Abluft
übernimmt. Dieses System ist sehr ausgeklügelt und verfügt über einen
Kontrollmechanismus, der die Menge von Abluft und Zuluft ständig ausbalanciert.
Sollte die Anlage einmal ausfallen, zum Beispiel bei einem Stromaufall, wird
die Luft aber trozdem nicht knapp. Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit 140 m2
Wohnfläche verfügt über etwa 350 m3 Luft. Die würde für vier schlafende
Personen mehr als eine Woche ausreichen, wenn in dieser Zeit wirklich kein
einziges Mal ein Fenster oder eine Tür geöffnet und der Stromausfall nicht
bemerkt würde. Und selbst dann ist der Sauerstoff nicht aufgebraucht, sondern
nur reduziert.
10.
Passivhäuser müssen Holzhäuser sein
Las casas pasivas deben ser de madera.
Falsch:
Sowohl bei Holzkonstruktionen als auch bei massiven Bauweisen ist es möglich,
die für ein Passivhaus wichtigen Kriterien wie Luftdichtheit und maximaler
Heizwärmebedarf von 15kWh/m2a zu erfüllen. Fakt ist, dass in Deutschland bei Passivhäusern
der Anteil an Bauten mit Holzkonstruktion überwiegt, wohingegen bei
"normalen" Häusern immer noch fast 80% massiv gebaut werden. Eine
Erklärung wäre, dass viele Passivhaus-Bauherren, denen der ökologische Aspekt
sehr wichtig ist, das natürlichere und umweltfreundlichere Material Holz
wählen. Letztendlich kann aber jeder frei entscheiden, ob er die Wände aus Holz
oder Stein bauen lässt, ob er mit künstlichen oder natürlichen Stoffen dämmt,
ob er die Fassade verputzt oder mit Holz verschlat.
11.
Passivhäuser sind Ökohäuser.
Las casas pasivas son casas ecológicas.
Egal, ob
der Begriff "Ökohaus" im positiven oder im negativen Sinn verwendet
wird: Ein Passivhaus ist nicht automatisch ein Ökohaus. Es erfüllt einen sehr
wichtigen Aspekt: Es bregrenzt den Heizenergieverbrauch auf ein Minimum, was
sowohl dem Klimaschutz als auch dem Geldbeutel zugute kommt. Weitere Kriterien
eines Ökohauses können beim Bau eines Passivhauses erfüllt werden, müssen aber
nicht, denn sie gehören nicht zum Passivhausstandard. Troztdem legen natürlich
viele Bauherren auch Wert auf Punkte wie Baustoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen, Minimierung versiegelter Flächen, Nutzung von Sonnenenergie für
Warmwasser oder Stromerzeugung etc. Letztendlich steht es jedem
Passivhaus-Bauherren frei, wie nah er einem tatsächlichen Ökohaus kommen
möchten.
12.
Passivhäuser sind teurer.
Las casas pasivas son caras.
Teurer zu
welchem Zeitpunkt oder in welchem Zeitraum? Nach einer aktuellen Studie des
Passivhaus-Kompendiums kostet ein Passivhaus im Vergleich zu einem Haus, das
nach demgesetzlichen Mindeststandard (Energieeinsparverordnung EnEV) gebaut
wurde, derzeit etwa 9% mehr. Ganz anders sieht die Rechnung jedoch nach einigen
Jahren aus: Etlichen Studien haben nachgewiesen, dass die Mehr-Investitionskosten
spätestens nach 20 Jahren durch die eingesparten Energiekosten wettgemacht
werden.
13. Im
Passivhaus kann man keinen Ofen einbauen"
En una casa pasiva no se puede construir chimenea.
Einen
klassischen Kaminofen aus dem Baumarkt kann man im Passivhaus nicht einbauen,
das ist richtig. Zum einen wäre das Ofenrohr durch die Durchdringung der
Aussenwand eine unnötige Wärmebrücke zum
anderen würde es für einen unerwünschten Wärmeabzug sorgen. Hinzu kommt, dass
ein Kaminofen mit seiner Heizleistung von etwa 6-8 kW viel zu ziel Wärme
produziert: Das extrem gut gedämmte und dichte Passivhaus wäre nach kurzer Zeit
total überhizt. Wer troztdem nicht auf den Anblick gemütlich flackernden Feuers
verzichten möchten, kann sich einen Ethanolofen anschaffen: Hier wir Bioalkohol
schadstofffrei und ohne Rauchenentwicklung verbrannt. Die Heizleistung liegt
bei etwa 1-3 kW und damit so niedrig, dass es im Passivhauswohnzimmer nicht zu
warm wird. Dennoch macht sich die zusätzliche Wärme an kalten Winterabenden
tatsächlich bemerkbar. Für alle, die unbedingt ein knisterndes Hozfeuer im Haus
haben wollen, gibt es speziell konstruierte Öfen. Sie arbeiten
raumluftunabhängig, un die überflüssige Heizleistung wird zum Beispiel für die
Erwärmung des Warmwasserspeichers oder von Heizkörpern verwendet.
14.
Dachfenster sind im Passivhaus tabu
Las ventanas de techo, claraboyas, en una casa pasiva son tabu.
Nein, sind
sie nicht. Tatsache ist jedoch, dass bisher noch kein Dachfenster auf dem Markt
ist, das den für Passivhäuser geforderten Uw-Wert von < = 0.8 W/m2K
erreicht. Das liegt zum einen an der Neigung: Schräge Fenster haben einen um
25-30% höheren Wärmedurchgang als senkrechte Fenster. Ausserdem sind der
Rahmenkonstruktion aus Stabilitätsgründen Grenzen gesetzt, und beim Einbau ist
viel Know-how erforderlich, um die notwendige Luftdichtigkeit und Wärmedämmung
zu erreichen. Troztdem kann ein Dachfenster ohne schlechtes Gewissen eingebaut
werden, optimalerweise in Ost-oder Westausrichtung: Durch die Schräglage sorgt
es für höhere solare Gewinne als ein senkrechtes Fenster und macht damit seine
konstruktionsbedingten Energieverluste zum Grossteil wieder wett.
15
Passivhäuser haben eine eintönige Architektur
Las casas pasivas tienen una arquitectura monotono.
Richtig ist
dass Passivhäuser am effektivsten sind, wenn das Gebäude kompakt ist, also die
Aussenfläche im Verhältnis zum Volumen möglichst klein ist. Logisch, denn damit
verminder sich die Fläche, über die Wärme verloren gehen kann. Richtig ist auch
dass ein seriöser Passivhaus-Planer von Erkern, Gaupen oder überflüssigen
Winkeln eher abraten wird. Übrig bleibt aber kein langweiliger Einheiststil,
sondern immer noch genügend Freiraum für individuelle zeitgemässe Architektur.
Zahlreiche Passivhäuser, die in den vergangenen Jahren verwirklicht wurden,
belegen diese Vielfalt eindrücklich.